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Welche Fragen solltest du deinem Arzt beim Abnehmen stellen?

Ein guter Arzt kann der Schlüssel zu nachhaltigem Abnehmen sein – wenn du die richtigen Fragen stellst.

Abnehmen ist mehr als Kalorienzählen. Es geht um deine Gesundheit, deine Lebensweise und auch um medizinische Zusammenhänge, die du nicht allein erkennen kannst. Deshalb kann es extrem hilfreich sein, mit deinem Hausarzt oder einer spezialisierten Ärztin offen über dein Vorhaben zu sprechen. Doch worauf kommt es im Gespräch wirklich an? In diesem Artikel zeige ich dir, welche fünf Fragen du deinem Arzt stellen solltest, wenn du gesund und dauerhaft abnehmen willst – und warum sie so wichtig sind.

Warum überhaupt mit dem Arzt über das Abnehmen sprechen?

Viele Menschen sehen den Arzt erst dann, wenn gesundheitliche Probleme auftreten – zum Beispiel Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte oder Gelenkschmerzen. Doch der viel bessere Weg ist, schon früher aktiv zu werden. Dein Arzt oder deine Ärztin kennt deine Vorgeschichte, Laborwerte und möglichen Risiken. Gerade beim Abnehmen können ärztliche Einschätzungen dir helfen, realistische Ziele zu setzen, körperliche Ursachen zu erkennen und gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Ein Arztbesuch kann auch dazu beitragen, Vorurteile über dich selbst abzubauen. Vielleicht hast du dir eingeredet, du seist einfach willensschwach – dabei gibt es medizinische Gründe, warum dein Gewicht stagniert. Dieses Wissen kann entlasten und neue Perspektiven eröffnen. Wenn du ernsthaft Gewicht verlieren möchtest, solltest du die ärztliche Begleitung als wertvollen Teil deines Weges betrachten – nicht als Kontrolle, sondern als Unterstützung. Und das beginnt mit den richtigen Fragen.

Die 5 wichtigsten Fragen an deinen Arzt beim Thema Abnehmen

Diese Fragen können den Unterschied machen: Wer gezielt nachhakt, bekommt oft die entscheidenden Informationen für eine erfolgreiche und gesunde Gewichtsreduktion. Im Folgenden zeige ich dir fünf zentrale Fragen, die du deinem Arzt unbedingt stellen solltest.

1. Gibt es gesundheitliche Gründe, warum ich zugenommen habe – oder warum ich nicht abnehme?

Hinter Übergewicht können mehr als nur schlechte Gewohnheiten stecken. Manchmal spielen auch hormonelle Veränderungen, Stoffwechselstörungen oder Medikamente eine Rolle. Dein Arzt kann dir durch gezielte Untersuchungen helfen herauszufinden, ob z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion, ein erhöhter Cortisolspiegel oder eine Insulinresistenz dein Gewicht beeinflussen.

Auch psychische Faktoren wie chronischer Stress oder Schlafmangel können die Gewichtskontrolle erschweren. Der Körper reagiert auf Dauerbelastung mit Hormonveränderungen, die das Hungergefühl steigern und gleichzeitig die Fettverbrennung hemmen. Ein ganzheitlicher Blick ist hier entscheidend.

Diese medizinischen Ursachen zu kennen, ist enorm wichtig. Denn wenn du zum Beispiel trotz Disziplin kaum abnimmst, kann es frustrierend werden – es sei denn, du weißt, dass es dafür einen körperlichen Grund gibt, der behandelt werden kann. Ein Arzt kann in solchen Fällen die Weichen ganz anders stellen als eine Diät-App oder ein Fitness-Coach.

2. Welches Gewicht ist für mich medizinisch sinnvoll – und wie viel sollte ich realistisch abnehmen?

Viele Menschen setzen sich Ziele, die weder erreichbar noch gesund sind. Dein Arzt kann mit dir gemeinsam den sogenannten Ziel-BMI oder ein gesundes Wohlfühlgewicht bestimmen, das zu deinem Alter, deiner Körperstruktur und deinem Gesundheitszustand passt.

Zudem kann er einschätzen, wie viel du in welchem Zeitraum realistisch abnehmen kannst – ohne deinen Körper zu überfordern. Gerade wenn du Vorerkrankungen hast oder älter bist, spielt das eine große Rolle. Oft ist bereits eine moderate Gewichtsreduktion von 5–10 % mit enormen gesundheitlichen Vorteilen verbunden, etwa bei Blutdruck oder Blutzuckerwerten.

Diese realistische Einschätzung hilft dir nicht nur dabei, motiviert zu bleiben, sondern schützt dich auch vor Mangelerscheinungen oder Kreislaufproblemen durch zu schnelle Gewichtsabnahme. Der Arzt kann dir erklären, worauf du besonders achten solltest – etwa bei der Eiweißzufuhr, bei Mikronährstoffen oder der Gefahr des Jojo-Effekts.

3. Welche Untersuchungen sollte ich vor dem Abnehmen machen lassen?

Vor dem Start deiner Abnehmreise ist ein ärztlicher Check-up sehr zu empfehlen. Dazu gehören in der Regel:

  • Blutuntersuchungen (z. B. Schilddrüsenwerte, Blutzucker, Leberwerte, Blutfette)
  • Blutdruckmessung
  • ggf. ein EKG oder Belastungs-EKG
  • Besprechung der Medikamentenliste
  • ggf. auch eine Körperfettanalyse oder ein Ultraschall der Bauchorgane

Diese Daten liefern eine solide Grundlage. Dein Arzt kann einschätzen, wie belastbar dein Körper ist, ob Organe oder Kreislauf aktuell Einschränkungen zeigen und wo besondere Vorsicht geboten ist. Besonders bei starkem Übergewicht oder Vorerkrankungen kann so eine ärztliche Begleitung sogar lebenswichtig sein.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schilddrüse – denn eine Unterfunktion bleibt oft lange unbemerkt, verlangsamt aber den Stoffwechsel erheblich. Auch Diabetes oder eine Fettleber können unentdeckt vorliegen. Durch gezielte Diagnostik gewinnst du Sicherheit – und vermeidest riskante Eigenexperimente.

4. Welche Ernährung und Bewegung empfiehlt der Arzt in meinem konkreten Fall?

Nicht jede Diät passt zu jedem Menschen. Manche Trend-Diäten können bei bestimmten Vorerkrankungen sogar schaden. Wenn du z. B. an Gicht leidest, ist eine eiweißreiche Diät nicht empfehlenswert. Hast du Diabetes, muss auf die Kohlenhydrataufnahme besonders geachtet werden. Auch bei Nierenerkrankungen, Magen-Darm-Problemen oder Essstörungen ist Vorsicht geboten.

Der Arzt kann dir daher helfen, eine individuell angepasste Ernährung zu finden – idealerweise in Zusammenarbeit mit einer Ernährungsberatung. Viele Krankenkassen übernehmen hier sogar einen Teil der Kosten. Achte auch auf deine Lebensumstände: Schichtarbeit, Familienalltag oder psychischer Druck beeinflussen deine Ernährung stärker, als viele denken.

Auch beim Thema Bewegung kann dein Arzt differenziert beraten: Was ist machbar, was sollte vermieden werden, welche Sportarten sind sinnvoll bei Gelenkproblemen, Herz-Kreislauf-Schwächen oder Muskelabbau? Schon kleine Schritte, wie regelmäßige Spaziergänge oder leichtes Krafttraining, können große Wirkungen haben – wenn sie individuell abgestimmt sind.

Gerade wenn du lange keinen Sport gemacht hast oder dich unsicher fühlst, ist dieser ärztliche Input Gold wert. Und: Viele Städte bieten Programme wie Rehasport oder Funktionstraining an – der Arzt kann dich darauf hinweisen und sogar eine Verordnung ausstellen.

5. Welche medizinischen Unterstützungen oder Therapien gibt es zusätzlich?

In manchen Fällen reichen Ernährung und Bewegung allein nicht aus – oder sie bringen zu wenig Erfolg. Dann kann der Arzt auch über weitere Optionen informieren:

  • Medikamente zur Gewichtsreduktion (z. B. GLP-1-Analoga)
  • Überweisungen an spezialisierte Adipositaszentren
  • Angebote zur Ernährungsberatung, Verhaltenstherapie oder Bewegungstherapie
  • Kuren und Reha-Maßnahmen
  • ggf. auch operative Eingriffe (z. B. Magenverkleinerung) bei extremem Übergewicht

Diese medizinischen Unterstützungen sind keine Abkürzung, aber oft ein wertvoller Baustein, um dauerhaft und sicher Gewicht zu verlieren. Sie helfen besonders dann, wenn du starkes Übergewicht hast oder immer wieder an denselben Hürden scheiterst.

Wichtig ist, dass diese Hilfen in ein ganzheitliches Konzept eingebettet sind – keine Einzellösung, sondern eine langfristige Umstellung. Viele Patienten berichten, dass sie erst durch eine Kombination aus Therapie, Bewegung und ärztlicher Begleitung echte Veränderungen erleben konnten.

Wie bereitest du dich auf das Arztgespräch vor?

Ein gutes Arztgespräch beginnt mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Überlege dir vor dem Termin:

  • Was hast du bisher versucht, um abzunehmen?
  • Was hat funktioniert, was nicht?
  • Gibt es Zeiten, in denen du besonders viel isst (z. B. Stress, Langeweile)?
  • Welche Beschwerden hast du aktuell?
  • Welche Medikamente nimmst du regelmäßig ein?
  • Welche Fragen möchtest du unbedingt stellen?

Diese Informationen helfen deinem Arzt enorm weiter. Am besten bringst du sie sogar schriftlich mit – das spart Zeit und sorgt dafür, dass nichts vergessen wird. Du kannst dir dafür eine kleine Liste oder einen Fragebogen vorbereiten.

Auch das Körpergewicht solltest du ehrlich nennen. Niemand wird dich verurteilen. Ärzte sind dafür da, dich zu unterstützen – und nicht zu bewerten. Nimm dir auch ruhig Notizen während des Gesprächs oder bitte um eine kurze Zusammenfassung zum Mitnehmen.

Wenn du nervös bist: Nimm eine vertraute Person mit. Das hilft dir, dich sicherer zu fühlen und sorgt oft für mehr Klarheit im Nachhinein.

Was tun, wenn der Arzt dich nicht ernst nimmt?

Leider berichten viele Menschen mit Übergewicht, dass sie sich beim Arzt nicht ernst genommen fühlen. Aussagen wie „Nehmen Sie halt einfach ab“ oder „Da kann man nichts machen“ helfen nicht weiter – im Gegenteil.

Wenn du dich in der Praxis nicht gut aufgehoben fühlst, darfst du dir eine zweite Meinung holen. Es gibt viele empathische und engagierte Ärzte, die dich auf deinem Weg begleiten wollen. Deine Gesundheit ist zu wichtig, um sie in die Hände von Menschen zu legen, die dich nicht unterstützen.

Auch Selbsthilfegruppen oder Foren im Internet können dir helfen, einen passenden Arzt oder eine passende Ärztin in deiner Region zu finden. Lass dich nicht entmutigen – du hast das Recht auf eine gute medizinische Begleitung.

Inzwischen gibt es auch spezialisierte Adipositas-Praxen oder Schwerpunktzentren, die sich genau mit diesen Herausforderungen auskennen. Vielleicht lohnt sich sogar der Weg zu einer anderen Stadt – wenn du dort die Hilfe bekommst, die du verdienst.

Fazit: Arztbesuch als wichtiger Schritt auf deinem Weg

Abnehmen ist keine rein private Angelegenheit. Wenn du deinen Körper und deine Gesundheit ernst nimmst, gehört ein ärztliches Gespräch unbedingt dazu. Es kann dir helfen, Ursachen zu erkennen, Risiken auszuschließen und einen realistischen Plan zu entwickeln.

Nutze deinen nächsten Arztbesuch ganz bewusst für diese fünf Fragen. Sie geben deinem Abnehmweg eine professionelle Grundlage – und dir die Sicherheit, die du brauchst, um dran zu bleiben. Schritt für Schritt. Mit einem starken Partner an deiner Seite.

Wenn du dich gut vorbereitest, offen und ehrlich sprichst und die richtigen Ansprechpartner findest, wird dein Weg leichter – und vor allem gesünder. Dein Arzt ist kein Hindernis, sondern ein möglicher Verbündeter. Und jeder starke Weg beginnt mit einem guten Gespräch.

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