Ich (Andreas) kann dir eines versprechen: Wenn du ernsthaft abnehmen willst, wirst du früher oder später an einem Punkt stehen, an dem du zweifelst. An dir, an deinem Ziel, an deiner Kraft. Und ich sage dir heute: Genau das ist gut so. Denn diese Rückschläge, die sich wie Niederlagen anfühlen, sind in Wirklichkeit unsere größten Lehrer.
Der erste Rückschlag – und wie er mich beinahe gestoppt hätte
Als ich zum ersten Mal versucht habe, abzunehmen, war ich hochmotiviert. Ich hatte einen Plan, ich hatte meine Einkaufsliste, meine Trainingsroutine, meine App. Und ich dachte wirklich: Diesmal zieh ich’s durch. Doch dann kam Tag 12. Ich hatte schlecht geschlafen, der Arbeitstag war stressig, und als ich abends die Küche betrat, standen da die Reste vom Kindergeburtstag meiner Tochter. Ich hatte eigentlich schon gegessen. Und doch – ich aß. Viel. Zuviel. Danach schämte ich mich. Ich war wütend. Enttäuscht. Ich dachte: „Na super, du hast es wieder mal verkackt.“
Was ich damals nicht wusste: Das war kein Zeichen dafür, dass ich es nicht schaffen kann. Es war ein Zeichen dafür, dass ich auf dem Weg bin. Kein Ziel ohne Rückschläge. Keine Veränderung ohne Widerstand. Kein Erfolg ohne Zweifel.
Warum Rückschläge völlig normal sind
Wer sich auf den Weg macht, etwas zu verändern – sei es das Gewicht, die Gesundheit oder alte Gewohnheiten – wird früher oder später auf Widerstände stoßen. Das ist kein Fehler im System. Es ist das System. Der Körper rebelliert, das Umfeld zieht nicht mit, die Stimmung kippt. All das gehört dazu.
Rückschläge sind kein Beweis für dein Scheitern. Sie sind der Beweis dafür, dass du dich außerhalb deiner Komfortzone bewegst. Und nur dort findet echtes Wachstum statt.
Der emotionale Druck: Warum wir uns selbst so hart verurteilen
Oft sind es gar nicht die Rückschläge selbst, die uns stoppen. Sondern das, was wir darüber denken. Wir fallen aus dem Plan – und sofort kommt der innere Kritiker: „Du bist schwach.“ „Das war doch klar.“ „Du wirst es nie schaffen.“
Diese Stimmen sind laut. Und sie sind vertraut. Viele von uns haben sie über Jahre hinweg verinnerlicht. Wir glauben, perfekt funktionieren zu müssen. Dabei ist Entwicklung niemals linear. Sie ist ein Auf und Ab, ein Vor und Zurück. Und das ist okay so.
Wie ich gelernt habe, Rückschläge zu nutzen
Der Moment, in dem ich aufhörte, Rückschläge als Scheitern zu sehen, war der Wendepunkt. Ich begann, sie als Informationen zu verstehen. Wenn ich abends zu Schokolade griff – warum? Was war mein Trigger? War ich müde, frustriert, gelangweilt? Wenn ich ein Training ausließ – lag es an der Zeit, an der Motivation oder am Druck, den ich mir selbst machte?
Ich führte ein Ernährungstagebuch. Aber nicht nur über Essen – sondern über meine Gefühle. Und Stück für Stück lernte ich, mich besser zu verstehen. Heute weiß ich: Rückschläge sind Feedback. Keine Abwertung.
Was ich heute anders mache – und was du übernehmen kannst
Heute gehe ich bewusster mit mir um. Ich plane realistisch. Ich gönne mir Pausen. Und ich nehme Rückschläge nicht mehr persönlich.
Hier zwei Strategien, die mir besonders geholfen haben:
- Der 24-Stunden-Regel: Wenn ich vom Kurs abkomme, gebe ich mir 24 Stunden Zeit. Keine Panik. Kein Drama. Am nächsten Tag geht es weiter, Punkt.
- Das Fortschrittsglas: Für jede gute Entscheidung – ob klein oder groß – werfe ich einen Stein in ein Glas. Der sichtbare Beweis: Ich bin auf dem Weg. Und er ist nicht weniger wertvoll, nur weil er nicht perfekt verläuft.
Die Kraft des Perspektivwechsels: Vom Versagen zum Lernen
Viele sehen einen Rückfall als Beweis: „Ich kann es nicht.“ Doch was wäre, wenn wir ihn als Teil eines Lernprozesses sehen würden? Wie oft fällt ein Kind hin, bevor es laufen kann? Wie viele Male hast du gebraucht, um Autofahren zu lernen, Vokabeln zu behalten, eine Fremdsprache zu sprechen?
Wir alle brauchen Wiederholungen. Und Rückschläge sind nichts anderes als intensive Wiederholungen mit Tiefgang. Sie zwingen uns, genauer hinzuschauen.
Warum wir gerade in schweren Momenten wachsen
Ich habe in den leichtesten Phasen meines Abnehmwegs wenig gelernt. Da lief alles, da war ich „on fire“. Doch die wahren Aha-Momente kamen, als ich kämpfte. Als ich zweifelte. Als ich heulte, weil die Waage stillstand, obwohl ich „alles richtig“ gemacht hatte.
Diese Momente haben mir gezeigt, was wirklich zählt: Dranbleiben. Auch wenn es schwer ist. Gerade dann. Denn das ist echte Stärke.
Wie du Rückschläge in Stärke verwandelst – ganz konkret
Was kannst du tun, wenn du merkst: Ich bin aus der Spur geraten? Hier ein paar Impulse:
- Sprich mit dir wie mit einer guten Freundin. Kein Mensch würde zu jemandem sagen: „Du bist ein Versager.“ Also sag es auch nicht zu dir.
- Schreib dir auf, was genau passiert ist – ohne Bewertung. Nur so kannst du Muster erkennen.
- Mach weiter – nicht perfekt, sondern bewusst. Ein kleiner Schritt ist immer noch besser als Stillstand.
Was mir besonders geholfen hat: Austausch mit anderen
Ich bin nicht der Typ, der ständig in Gruppen quasselt. Aber ich habe irgendwann gemerkt: Wenn ich mich öffne, kommt Verständnis zurück. Kein Urteil. Sondern echte Verbindung.
Der Austausch mit anderen, die auch auf dem Weg sind – sei es über eine WhatsApp-Gruppe, ein Forum oder echte Gespräche – hat mich gestärkt. Nicht, weil die anderen perfekt waren. Sondern weil sie nicht perfekt waren. Und wir uns gegenseitig Mut gemacht haben.
Sandy und ich: Unser gemeinsamer Umgang mit Rückschlägen
Sandy und ich gehen diesen Weg gemeinsam. Und auch wir haben Rückschläge – ganz klar. Mal isst einer von uns heimlich Schokolade. Mal lässt der andere drei Tage lang das Training schleifen. Aber wir haben eine Vereinbarung: Kein schlechtes Gewissen. Keine Schuldzuweisungen. Stattdessen reden wir darüber. Ehrlich, ohne Drama. Und dann schauen wir gemeinsam, wie es weitergehen kann.
Wir sehen Rückschläge heute wie kleine Gewitter – manchmal nötig, um die Luft zu klären. Und danach scheint oft die Sonne ein bisschen heller.
Was du heute für dich mitnehmen kannst
Wenn du gerade kämpfst, wenn du das Gefühl hast, gescheitert zu sein, dann bitte ich dich um eines: Gib dir die Chance, diesen Rückschlag nicht als Ende zu sehen. Sondern als Pause. Als Lektion. Als Einladung.
Du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch. Du bist auf dem Weg. Und genau deshalb wirst du es schaffen.
Rückschläge zeigen dir, was dir wirklich wichtig ist
Jeder Moment, in dem du zweifelst, ist ein Beweis dafür, dass dir etwas am Herzen liegt. Du willst nicht aufgeben – sonst würdest du nicht hier lesen. Du willst weiterkommen. Und das ist großartig.
Vertrau dir. Sei liebevoll mit dir. Und vor allem: Geh weiter.
Denn: Rückschläge gehören nicht nur dazu. Sie sind wichtig. Sie sind wertvoll. Sie sind das, was dich am Ende wirklich stark macht.