Ein Neustart ist immer ein besonderer Moment. Voller Erwartungen, Hoffnungen – und oft auch mit einer ordentlichen Portion Unsicherheit. Die erste Woche auf dem Weg zu einem neuen, gesünderen Ich war für uns genauso spannend wie herausfordernd. Und sie hat uns deutlich mehr gelehrt, als wir erwartet hätten.
Warum Woche 1 so entscheidend ist – und so unterschätzt wird
Viele sehen die erste Woche nur als Einstieg, als etwas, das man möglichst schnell „hinter sich bringen“ muss. Aber für uns war sie ein echter Gamechanger. Denn sie hat nicht nur gezeigt, wie ernst es uns wirklich ist – sie hat uns auch zum ersten Mal wieder das Gefühl gegeben, aktiv unser Leben zu gestalten.
Gerade am Anfang ist die Motivation hoch, doch die Realität holt einen oft schneller ein, als man denkt. Wir mussten früh lernen: Nicht alles läuft glatt. Nicht jeder Tag fühlt sich nach Fortschritt an. Und genau deshalb war Woche 1 so wertvoll – weil sie uns ehrlich mit uns selbst konfrontiert hat.
Unser emotionaler Zustand zu Beginn
Bevor wir loslegten, waren wir frustriert. Über uns selbst, über unsere Gewohnheiten, über unseren Körper. Wir hatten uns eine ganze Weile treiben lassen. Stress, Bequemlichkeit, Ausreden – alles war da. Und mit jedem Tag mehr wuchs das Gefühl, den Kontakt zu uns selbst verloren zu haben.
Der Entschluss, etwas zu verändern, kam nicht plötzlich – er hatte sich langsam aufgebaut. Aber als wir schließlich gemeinsam den Start wagten, war das Gefühl eindeutig: Jetzt oder nie.
Learning 1: Es braucht kein perfekter Plan – nur den ersten Schritt
Wir hatten nicht DIE eine Methode. Kein durchgetaktetes System, keinen teuren Ernährungsplan. Was wir hatten, war ein ehrliches Gespräch, zwei Trinkflaschen, eine Einkaufsliste und das Versprechen, es gemeinsam anzugehen. Und das reichte.
Der erste Schritt war nicht spektakulär. Aber er war echt. Wir begannen damit, unser Frühstück bewusster zu gestalten, Wasser statt Softdrinks zu trinken und abends zusammen zu kochen. Kleine Dinge – die sich groß anfühlten, weil sie anders waren als sonst.
Learning 2: Alte Gewohnheiten sind zäh – aber nicht unbesiegbar
Gleich an Tag zwei kam der erste Heißhunger. Der Drang, abends auf dem Sofa zu snacken, war stark. Doch diesmal waren wir vorbereitet. Wir hatten geschnittenes Gemüse im Kühlschrank, ein Glas Tee statt Cola – und vor allem: einander.
Was uns besonders auffiel: Es ging nicht darum, den Hunger zu besiegen – sondern den Automatismus zu durchbrechen. Der Griff zur Schokolade war jahrelang ein Reflex. Jetzt wurde er zur bewussten Entscheidung. Und das war ein starkes Gefühl.
Learning 3: Der Körper reagiert schnell – aber nicht immer so, wie man denkt
Schon nach wenigen Tagen bemerkten wir Veränderungen: Wir schliefen besser, waren tagsüber wacher, der Blähbauch verschwand langsam. Aber die Waage? Zeigte erstmal nichts. Und das war hart.
Wir hatten uns eingeredet, dass eine sofortige Abnahme die Bestätigung sei, dass wir „auf dem richtigen Weg“ sind. Doch unser Körper hatte andere Pläne. Und genau das war das nächste Learning: Fortschritt zeigt sich auf viele Arten – und nicht immer in Kilos.
Learning 4: Struktur hilft – Druck schadet
Wir haben relativ schnell gemerkt: Wenn wir im Alltag klare Strukturen schaffen, fällt vieles leichter. Essenszeiten, Einkaufslisten, ein kleiner Wochenplan – all das gibt Sicherheit. Was dagegen gar nicht funktioniert hat: sich zu viel vorzunehmen.
An Tag vier wollten wir „alles richtig machen“ – Workout, Mealprep, 10.000 Schritte. Ergebnis: Überforderung, Frust, Diskussion. Danach war klar: Weniger ist mehr. Lieber drei Dinge gut, als zehn halbherzig.
Learning 5: Die erste Woche zeigt, wo unsere Trigger liegen
Was uns besonders überrascht hat: Wie oft wir aus Emotionen heraus essen wollten. Stress im Job? Lust auf etwas Süßes. Streit? Chips. Langeweile? Kühlschrank auf.
Woche 1 war wie ein Brennglas für unsere Schwächen – aber auch für unsere Stärken. Denn wir merkten auch: Wenn wir ehrlich hinschauen, können wir gegensteuern. Und das war ein wichtiger Startpunkt für alles Weitere.
Learning 6: Die Umgebung beeinflusst mehr, als man denkt
Ein leerer Kühlschrank macht es leichter, sich an neue Regeln zu halten. Eine saubere Küche motiviert zum Kochen. Und ein Schrittzähler am Handgelenk kann tatsächlich den Ehrgeiz wecken.
Wir begannen, unsere Umgebung so zu gestalten, dass sie uns unterstützt – nicht sabotiert. Kein Süßkram mehr im Haus, Wasser griffbereit, gemeinsame Playlist für Spaziergänge. Kleine Details mit großer Wirkung.
Learning 7: Gemeinsame Rituale stärken die Motivation
Eines der schönsten Learnings der ersten Woche: Gemeinsam zu starten, macht alles leichter. Wir haben uns morgens einander erinnert zu trinken, uns abends beim Kochen ausgetauscht, uns über kleine Fortschritte gefreut.
Und wenn einer einen schlechten Tag hatte, war der andere da. Nicht mit Druck, sondern mit Verständnis. Das Gefühl, nicht allein zu sein, war unbezahlbar.
Learning 8: Rückschläge gehören dazu – und sagen nichts über uns aus
Auch das gab’s: einen Tag mit Fastfood. Einen Abend mit Schokolade. Und das schlechte Gewissen danach. Doch diesmal war es anders: Wir sind nicht in den alten Teufelskreis gerutscht. Kein „jetzt ist eh alles egal“. Sondern ein „okay, weiter geht’s“.
Diese neue Haltung war ein echtes Aha-Erlebnis. Fehler sind kein Grund zum Aufgeben – sie sind Teil des Prozesses.
Learning 9: Achtsamkeit ist mächtiger als Kontrolle
Wir haben aufgehört, Kalorien zu zählen. Stattdessen haben wir begonnen, uns zu zählen. Unser Gefühl. Unseren Hunger. Unser Sättigungsgefühl. Und plötzlich wurde vieles einfacher.
Wir essen langsamer, genießen mehr, hören früher auf. Nicht aus Zwang, sondern aus Bewusstsein. Und das fühlt sich richtig gut an.
Learning 10: Motivation kommt nicht von außen – sondern durch Erfolgserlebnisse
Jede kleine Entscheidung – Wasser statt Saft, Bewegung statt Sofa, Nein statt Ja – hat uns stärker gemacht. Und mit jedem Tag wurde das Gefühl größer: Wir schaffen das.
Die Motivation kam nicht durch einen Spruch auf Instagram. Sondern durch das Gefühl, wieder in Bewegung zu sein. Uns selbst ernst zu nehmen. Und das war vielleicht das wichtigste Learning von allen.
Unser Fazit nach Woche 1: Kein Perfektionismus – aber echtes Wachstum
Die erste Woche war nicht perfekt. Aber sie war ehrlich, intensiv und voller Erkenntnisse. Wir haben uns selbst neu kennengelernt. Unsere Muster, unsere Stärken, unsere Schwächen.
Und wir haben gespürt, dass Veränderung möglich ist – wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen. Nicht mit Druck. Sondern mit Geduld, Mitgefühl und einer Portion Neugier.
Wir freuen uns auf Woche 2. Nicht, weil wir erwarten, dass es leichter wird – sondern weil wir wissen, dass wir bereit sind.