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So bleibe ich motiviert, auch wenn die Waage stagniert

Manchmal bewegt sich die Zahl einfach nicht – aber das heißt noch lange nicht, dass sich nichts verändert.

Ich bin Marion F., 41 Jahre alt, aus einem kleinen Ort südlich von Berlin. Mein Abnehmweg begann im Januar 2024 mit ganz viel Elan, frischer Motivation und einer klaren Vision: Ich wollte mich endlich wieder wohl in meinem Körper fühlen. Und ich wollte gesund werden – für mich, meine Familie, mein Leben. Ich hatte genug von Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit und dem Gefühl, mich in meinem eigenen Körper nicht mehr richtig zu Hause zu fühlen.

Die ersten Kilos purzelten auch recht schnell. Ich habe meine Ernährung umgestellt, bin regelmäßig spazieren gegangen und habe mich mit Apps und Schrittzählern ausgerüstet, um motiviert zu bleiben. Ich habe meine Mahlzeiten vorbereitet, auf versteckte Zuckerfallen geachtet und sogar angefangen, mehr zu trinken – etwas, das ich früher oft vernachlässigt habe. Woche für Woche habe ich mich auf den Wiegetag gefreut – bis die Waage plötzlich stehen blieb.

Die erste Stagnation – und was sie mit mir machte

Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich zum dritten Mal hintereinander exakt dasselbe Gewicht auf der Anzeige sah. 84,7 Kilo. Es fühlte sich an wie ein schlechter Scherz. Ich war doch so diszipliniert gewesen, hatte meine Schritte gemacht, mein Essen geplant und sogar auf den Kuchen beim Kindergeburtstag verzichtet. Und trotzdem: Stillstand.

Im ersten Moment war ich frustriert. Sehr sogar. Ich wollte fast alles hinschmeißen. Diese Gefühle waren intensiver, als ich erwartet hatte. Ich fühlte mich, als würde mir der Lohn für meine Mühe verweigert. Doch dann habe ich mir gesagt: Stagnation ist nicht das Ende – sie ist ein Teil des Weges. Sie ist der Moment, in dem man innerlich wächst, weil man lernt, sich nicht nur von Erfolgen, sondern auch von Überzeugung tragen zu lassen.

Warum die Waage nicht alles sagt

Das war mein erster großer Aha-Moment: Die Waage misst Gewicht, aber nicht Fortschritt. In der Woche, in der ich dachte, nichts erreicht zu haben, passte plötzlich meine alte Jeans wieder. Ich merkte, wie ich beim Treppensteigen nicht mehr so schnell außer Atem war. Und eine Freundin meinte sogar: „Du siehst irgendwie straffer aus!“

Ich begann zu verstehen: Mein Körper arbeitet weiter – auch wenn die Zahl stagniert. Manchmal baut man Muskelmasse auf, während Fett verschwindet. Oder der Körper lagert mehr Wasser ein – zum Beispiel durch hormonelle Schwankungen oder ungewohnte Belastung. Ich fing an, nicht nur die Waage, sondern auch mein Spiegelbild und mein Wohlbefinden zu beobachten. Ich wurde sensibler für die kleinen Signale meines Körpers – für meine Haut, meine Haltung, meine Stimmung.

Auch die Zyklusphasen haben eine Rolle gespielt. In bestimmten Wochen fühlte ich mich aufgeschwemmt, obwohl ich alles „richtig“ gemacht hatte. Heute weiß ich: Der Körper ist keine Maschine, sondern ein komplexes Wunderwerk, das manchmal ganz eigene Prioritäten setzt.

Meine 5 persönlichen Strategien, um motiviert zu bleiben

Ich möchte dir hier meine besten Tipps mitgeben – sie helfen mir bis heute, dranzubleiben, auch wenn sich die Waage mal querstellt:

1. Kleine Fortschritte sichtbar machen

Ich führe ein Erfolgstagebuch. Darin notiere ich nicht nur mein Gewicht, sondern auch andere Veränderungen: Wie sich Kleidung anfühlt, ob ich besser schlafe, wie oft ich Nein zu Süßem gesagt habe. Das zeigt mir, wie weit ich schon gekommen bin. Oft schreibe ich auch auf, wie ich mich emotional fühle – ein klarer Kopf, weniger Gereiztheit, mehr Energie. Das motiviert mich mehr als jede Zahl.

2. Fotos statt Zahlen

Alle zwei Wochen mache ich ein Vorher-Nachher-Foto im gleichen Outfit, am gleichen Ort. Diese Bilder zeigen mir oft mehr als jede Waage – vor allem, wenn ich zweifle. Ich sehe, wie mein Gesicht schmaler wird, meine Haltung sich verbessert und wie mein Lächeln aufrichtiger wird. Fotos sind ehrlich – manchmal gnadenlos, aber meistens unglaublich ermutigend.

3. Bewegung mit Freude

Ich mache keine Workouts, die mir keinen Spaß machen. Stattdessen tanze ich im Wohnzimmer, gehe Nordic Walken oder mache Yoga mit einer Freundin. Bewegung muss nicht anstrengend sein, um wirksam zu sein – sie muss nur regelmäßig passieren. Ich habe für mich erkannt: Alles, was sich leicht in meinen Alltag integrieren lässt, hat die größte Chance, zur Gewohnheit zu werden. Selbst Gartenarbeit oder ein Spaziergang mit meiner Nachbarin zählt für mich als Bewegung.

4. Austausch mit Gleichgesinnten

Ich bin in einer kleinen WhatsApp-Gruppe mit anderen Frauen aus der Region, die auch abnehmen. Wir motivieren uns gegenseitig, tauschen Rezepte aus und teilen unsere Hochs und Tiefs. Zu wissen, dass andere das gleiche durchmachen, hilft enorm. Wir feiern gemeinsam kleine Siege, wie einen zugeknöpften Jeansknopf, und geben uns Halt, wenn jemand ein Tief hat. Das Gemeinschaftsgefühl trägt – mehr, als ich dachte.

5. Warum-Zettel am Kühlschrank

Ich habe einen kleinen Zettel an meinem Kühlschrank kleben. Darauf steht: „Ich mache das für mich. Weil ich es wert bin.“ Immer, wenn ich zweifle, lese ich ihn. Manchmal auch laut. Es wirkt. Ich habe mir auch andere kleine Erinnerungen platziert: Ein altes Foto, das mich an meinen Entschluss erinnert. Ein Post-it mit dem Satz: „Nicht perfekt ist auch gut.“ Diese kleinen Dinge helfen mir, im Alltag Kurs zu halten.

Mein Körper verändert sich – auch wenn er es mir nicht immer zeigt

Ich habe gelernt, meinem Körper zu vertrauen. Stagnation ist nicht Rückschritt. Sie ist eine Verschnaufpause, eine Phase, in der der Körper sich neu sortiert. Manchmal braucht er Zeit, um die Veränderungen zu verarbeiten. Und das ist völlig okay. Ich stelle mir oft vor, wie mein Inneres aufräumt, umbaut, neu verknüpft. Das hilft mir, geduldig zu bleiben.

Was mir besonders geholfen hat: Geduld. Und der Gedanke, dass Abnehmen kein Sprint ist, sondern ein Weg zu einem neuen Lebensstil. Ich will nicht für ein paar Wochen dünner sein – ich will für den Rest meines Lebens gesünder, glücklicher und zufriedener sein. Ich habe auch gelernt, dass dieser Weg nicht linear ist. Es gibt Kurven, Umwege, Stopps – aber solange man nicht umkehrt, kommt man voran.

Was ich anderen mitgeben möchte

Wenn du auch gerade in einer Phase steckst, in der sich nichts zu tun scheint: Bleib dran. Hinterfrage dich nicht ständig, sondern feiere, was du schon geschafft hast. Hol dir Unterstützung, rede offen über deine Zweifel und erinnere dich daran, warum du angefangen hast. Du bist nicht allein, und du musst nicht perfekt sein, um Fortschritte zu machen.

Ich bin mittlerweile bei 76,4 Kilo angekommen – nicht in Rekordzeit, aber mit Stolz und Ausdauer. Und ja, es gibt immer mal wieder Wochen, in denen sich nichts tut. Aber ich weiß jetzt: Mein Weg geht weiter. Und jeder Schritt zählt. Auch der kleinste Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Bleib stark. Bleib freundlich zu dir selbst. Und wenn die Waage stagniert – dann nutze die Zeit, um zu spüren, wie viel sich gerade in dir bewegt. Manchmal ist es die Seele, die leichter wird, bevor es der Körper tut.

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