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So habe ich gelernt, mich selbst zu akzeptieren

Der wichtigste Schritt auf meinem Abnehmweg war nicht auf der Waage – sondern in meinem Kopf.

Ich bin Marion F., 41 Jahre alt, lebe mit meiner Familie in der Nähe von Berlin und habe in den letzten eineinhalb Jahren über zwölf Kilo abgenommen. Aber das, worauf ich am meisten stolz bin, lässt sich nicht in Zahlen messen. Es ist etwas viel Tieferes, etwas, das mein ganzes Leben verändert hat: Ich habe gelernt, mich selbst zu akzeptieren. Nicht erst, wenn ich schlanker, fitter oder perfekter bin – sondern jetzt. So wie ich bin.

Dieser Weg war nicht leicht. Und ehrlich gesagt: Er ist nie ganz zu Ende. Aber ich möchte dir erzählen, wie ich dort hingekommen bin, wo ich heute stehe. Vielleicht erkennst du dich in einigen Momenten wieder. Vielleicht inspiriert es dich, deinen eigenen Weg zu gehen – mit mehr Freundlichkeit dir selbst gegenüber.

Der Anfang: Wenn du dein Spiegelbild meidest

Früher habe ich mich kaum im Spiegel angeschaut. Ich meine: richtig angeschaut. Meist habe ich nur kontrolliert, ob die Kleidung halbwegs sitzt. Ich habe mich weggedreht, wenn ich mein Profil im Schaufenster gesehen habe. Fotos? Wenn möglich nur vom Gesicht – oder ganz vermeiden.

 

Ich war ständig unzufrieden mit meinem Aussehen. Mein Bauch war mir zu rund, mein Gesicht zu müde, meine Oberarme zu weich. Aber schlimmer als das Äußere war das, was ich innerlich fühlte: Scham. Enttäuschung. Und manchmal sogar Wut auf mich selbst.

Ich dachte immer: Wenn ich erstmal abgenommen habe, DANN kann ich mich wieder mögen. Dann fühle ich mich wohl, dann bin ich stolz. Doch diese Rechnung ging nicht auf. Denn jedes verlorene Kilo brachte nicht automatisch mehr Selbstwert. Im Gegenteil – manchmal wurde ich noch kritischer mit mir.

Der Wendepunkt: Warum ich so nicht weitermachen wollte

Es gab keinen dramatischen Auslöser, keine große Krise. Es war eher ein schleichendes Erwachen. Ich erinnere mich an einen Sonntagmorgen, an dem ich mich selbst dabei ertappte, wie ich gedanklich meine komplette Woche rund um mein „Versagen“ plante: zu wenig Sport gemacht, zu viel gegessen, nicht gut genug. Ich war erschöpft vom permanenten Kampf gegen mich selbst.

Ich fragte mich: Ist das mein Leben? Möchte ich so alt werden – immer in Ablehnung gegen meinen eigenen Körper? Immer mit dem Gefühl, nicht zu genügen?

Und da begann ich, etwas zu ändern. Nicht äußerlich – sondern innerlich.

Mein erster Schritt: Die innere Stimme beobachten

Ich begann, bewusster darauf zu achten, wie ich mit mir selbst spreche. Und was ich da hörte, war oft hart, verurteilend, gnadenlos. Dinge wie:

  • „Du bist undiszipliniert.“
  • „Andere bekommen das besser hin.“
  • „Du hast versagt.“

Würdest du so mit einer Freundin sprechen? Wohl kaum. Und genau das war mein erster Aha-Moment: Ich sprach mit mir selbst, wie mit jemandem, den ich nicht leiden kann. Kein Wunder, dass ich mich schlecht fühlte.

Also begann ich, meine innere Stimme umzuerziehen. Nicht von heute auf morgen – aber Stück für Stück. Ich erlaubte mir Sätze wie:

  • „Ich gebe mein Bestes – und das zählt.“
  • „Ich bin auf dem Weg.“
  • „Ich bin mehr als mein Gewicht.“

Es war ungewohnt, manchmal kitschig, oft unbequem. Aber es hat etwas verändert. Denn Worte formen Gedanken – und Gedanken formen Gefühle.

Der zweite Schritt: Mich unabhängig von der Waage fühlen

Ich hatte mir angewöhnt, mein Selbstwertgefühl von Zahlen abhängig zu machen. Stand da ein Minus – war ich stolz. Stand da ein Plus – war ich wertlos. Das war toxisch. Und es machte mich süchtig nach Kontrolle.

Deshalb beschloss ich, die Waage für eine Zeit lang ganz wegzupacken. Ich wollte lernen, Fortschritte anders zu spüren: an meinem Energielevel, meiner Laune, meiner Beweglichkeit, meinem Schlaf. Und ja – auch an meiner Kleidung. Aber nicht mehr täglich auf das Kilo genau.

Diese Phase war heilend. Ich begann, wieder auf meinen Körper zu hören – statt gegen ihn zu kämpfen.

Der dritte Schritt: Mein Körper verdient Respekt – nicht Verachtung

Ich habe mir eines klargemacht: Mein Körper ist nicht mein Feind. Er ist mein Zuhause. Er hat mich durch vieles getragen – durch Krankheiten, Geburten, Stresszeiten. Ich hatte ihn jahrelang nur abgewertet. Dabei hatte er nie aufgehört, für mich da zu sein.

Also begann ich, mich um ihn zu kümmern – aus Wertschätzung, nicht aus Abscheu. Ich gönnte mir Massagen, trug Kleidung, die mir gefiel (nicht nur kaschierte), und bewegte mich liebevoll statt strafend. Ich badete wieder gern, cremte mich ein, achtete auf meine Haltung. Diese kleinen Rituale haben einen riesigen Unterschied gemacht.

Der vierte Schritt: Menschen, die mich stärken – nicht stressen

Ein großer Punkt auf meinem Weg zur Selbstakzeptanz war auch mein soziales Umfeld. Ich begann zu hinterfragen: Welche Stimmen tun mir gut – und welche nähren meine Selbstzweifel?

Ich entfolgte Social-Media-Profilen, die mir ein schlechtes Gefühl gaben. Ich sprach offener mit Freundinnen über Unsicherheiten – und stellte fest: Wir kämpfen alle. Niemand ist perfekt. Und genau das verbindet uns.

Ich umgab mich mit Menschen, die mich nicht reduzieren – auf meine Figur, meine Leistung oder mein Aussehen. Sondern die sehen, wer ich bin. Mit all meinen Ecken und Rundungen.

Der fünfte Schritt: Die Balance zwischen Veränderung und Annahme finden

Selbstakzeptanz bedeutet für mich nicht, alles toll zu finden. Es bedeutet nicht: „Ich muss nie wieder etwas ändern.“ Es bedeutet: Ich darf mich verändern – aus Liebe zu mir. Nicht, weil ich mich ablehne.

Diese Haltung war der Schlüssel. Denn vorher dachte ich, entweder liebt man sich, wie man ist, oder man will etwas ändern. Heute weiß ich: Beides geht. Ich kann mich annehmen – und gleichzeitig daran arbeiten, gesünder, fitter, kraftvoller zu werden. Aber eben mit einer anderen Energie.

Ich verändere mich, weil ich mir wichtig bin – nicht, weil ich mich hassen muss.

Mein Alltag heute – wie Selbstakzeptanz darin aussieht

Heute gibt es keine tägliche Bewertung mehr. Keine ständigen Vorwürfe. Stattdessen gibt es mehr Gelassenheit, mehr Freundlichkeit, mehr Verbindung zu mir selbst.

Ich esse intuitiver. Ich gönne mir Pausen, ohne schlechtes Gewissen. Ich bewege mich, weil es mir guttut – nicht, um Kalorien zu verbrennen. Ich schaue in den Spiegel und denke nicht mehr: „Was ist falsch?“ – sondern frage: „Wie geht es dir heute?“

Das heißt nicht, dass jeder Tag leicht ist. Aber ich bin nicht mehr meine eigene Feindin. Ich bin meine Freundin geworden.

Zwei Impulse, die mir besonders geholfen haben

  • Der Perspektivwechsel: Stell dir vor, du wärst dein eigener Lieblingsmensch. Wie würdest du dich behandeln, was würdest du dir sagen, wie würdest du mit dir sprechen? Genau so fängt Selbstakzeptanz an.
  • Der Körper als Mitbewohner: Dein Körper ist nicht dein Gegner – sondern dein langjähriger Mitbewohner. Du musst ihn nicht ständig lieben. Aber du darfst lernen, ihn mit Respekt zu behandeln. Das verändert alles.

Mein Fazit – und was ich dir mitgeben möchte

Selbstakzeptanz ist kein Ziel, das man einmal erreicht und dann abhakt. Sie ist eine Haltung, die man jeden Tag neu wählen darf. Manchmal klappt’s besser, manchmal schlechter – aber sie ist immer möglich.

 

Wenn du dich oft verurteilst, dich im Spiegel kaum ansiehst oder denkst, du müsstest erst „besser“ werden, um dich selbst wertzuschätzen – dann sage ich dir: Das stimmt nicht.

Du bist jetzt schon genug. Du bist jetzt schon liebenswert. Und du darfst dich mögen – auch wenn du dich veränderst.

Der Weg zu einem leichteren Körper beginnt oft mit einem leichteren Herzen. Und das bekommst du nicht durch Verzicht – sondern durch Freundlichkeit. Mit dir selbst.

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