Ich bin Marion F., 41 Jahre alt, berufstätig, Mutter eines Sohnes im Teenageralter und ich lebe mit meiner Familie in einem kleinen Ort bei Berlin. Wie viele andere habe ich lange geglaubt, dass Sport und ein voller Terminkalender sich gegenseitig ausschließen. Doch heute weiß ich: Es ist möglich – wenn man bereit ist, umzudenken, ehrlich zu sich selbst zu sein und auch kleine Erfolge zu feiern. Dieser Artikel erzählt dir, wie ich es geschafft habe, Bewegung in meinen Alltag zu bringen, ohne mein Leben auf den Kopf stellen zu müssen. Vielleicht findest du darin Ideen, die auch für dich funktionieren.
Mein früheres Verhältnis zu Sport – und warum sich etwas ändern musste
Sport war für mich lange ein Pflichtprogramm. Etwas, das ich „auch noch machen müsste“, aber kaum irgendwo reinpasste. Zwischen Job, Haushalt, Familienalltag und all den kleinen Notwendigkeiten des Lebens blieb oft kaum Luft – und wenn, dann wollte ich einfach nur auf die Couch.
Doch mit der Zeit spürte ich die Konsequenzen: Verspannungen, Rückenschmerzen, null Kondition und eine bleierne Müdigkeit, die selbst mit zehn Stunden Schlaf nicht besser wurde. Ich fühlte mich oft wie eine Zuschauerin meines eigenen Lebens – erschöpft, rastlos, fremdgesteuert.
Als ich Anfang 2024 beschlossen habe, mein Leben aktiver und gesünder zu gestalten, war klar: Ohne Bewegung wird das nichts. Aber wie, wenn die Zeit fehlt?
Kleine Zeitfenster statt großer Blocker – mein erster Aha-Moment
Früher dachte ich, Sport müsse mindestens 45 Minuten dauern, am besten mit Anfahrt ins Fitnessstudio, Umziehen, Duschen, Heimweg… Klar, dass ich nie „Zeit dafür hatte“. Heute weiß ich: Zehn Minuten sind besser als keine. Fünf Minuten Dehnen am Morgen, ein kurzes Homeworkout nach Feierabend, 20 Minuten flotter Spaziergang in der Mittagspause – das alles zählt. Und es summiert sich.
Der wichtigste Perspektivwechsel war: Bewegung muss nicht perfekt sein. Sie muss passieren.
Wie ich mir Bewegung überhaupt erst wieder erlaubt habe
Ich habe aufgehört, Sport als Belastung zu sehen – und angefangen, ihn als etwas Gutes für mich zu begreifen. Nicht als „Muss“, sondern als Geschenk. Als kurze Auszeit nur für mich. Und ich habe aufgehört, mich zu vergleichen: mit den Fitfluencerinnen auf Instagram, mit sportlichen Kolleginnen, mit meinem alten Ich von vor zehn Jahren. Heute zählt nur: Was tut mir jetzt gut?
Mein Alltag heute – wie ich Bewegung integriere, ohne mein Leben umzukrempeln
Damit du eine Vorstellung bekommst, wie ich das konkret umsetze, hier ein kleiner Einblick in meine typischen Bewegungseinheiten:
- Morgens: 6 Minuten Dehnen direkt nach dem Aufstehen – vor dem ersten Kaffee. Ich habe eine Playlist mit zwei Lieblingsliedern und mache einfach leichte Mobilisationsübungen im Schlafzimmer.
- Mittags: Wenn ich im Homeoffice bin, mache ich oft einen 20-minütigen Spaziergang – mit Hörbuch oder Podcast. Das hilft auch mental unglaublich.
- Nach Feierabend: Zwei- bis dreimal pro Woche ein kurzes Workout mit YouTube – maximal 20 Minuten. Ich bevorzuge Kanäle, bei denen keine Geräte nötig sind. Mein Favorit: funktionales Ganzkörpertraining, das mir ein gutes Körpergefühl gibt.
Manchmal ersetzt auch das gründliche Putzen am Samstag mein Workout – ich gebe richtig Gas, mache dabei Musik an und bewege mich bewusst intensiv.
Die größten Hürden – und wie ich sie gemeistert habe
Natürlich war das kein Selbstläufer. Ich hatte mit typischen Problemen zu kämpfen – hier einige davon und meine persönlichen Lösungen:
„Ich habe keine Zeit“
Stimmt nicht. Ich hatte keine Prioritäten. Als ich begriffen habe, dass ich nicht 60 Minuten, sondern auch 6 nutzen kann, wurde es plötzlich machbar. Ich habe angefangen, Sport wie einen wichtigen Termin zu behandeln – mit Erinnerung im Kalender und allem Drum und Dran.
„Ich bin zu müde“
Früher dachte ich, ich müsse erst Energie haben, um Sport zu machen. Heute weiß ich: Ich bekomme Energie DURCH Bewegung. Nach einem kurzen Workout bin ich wacher, frischer, besser drauf. Das motiviert mich enorm.
„Ich weiß nicht, was ich machen soll“
YouTube, Apps und sogar Instagram bieten so viele Möglichkeiten. Ich habe mir drei einfache Routinen zurechtgelegt, die ich je nach Stimmung durchführe – ohne langes Suchen, ohne Entscheidungsmüdigkeit.
„Ich halte eh nicht durch“
Ich habe aufgehört, mich unter Druck zu setzen. Es geht nicht darum, jeden Tag zu trainieren. Es geht darum, dranzubleiben – langfristig. Wenn ich mal eine Woche kaum etwas mache, ist das kein Rückschritt. Es ist Leben. Und ich steige wieder ein, sobald ich kann.
Mein wichtigstes Learning: Weniger ist mehr – Hauptsache regelmäßig
Früher war ich Perfektionistin. Heute bin ich Realistin mit guten Gewohnheiten. Lieber drei Mal die Woche 15 Minuten Bewegung als gar nichts. Lieber ein Spaziergang als null Schritte. Lieber zehn Kniebeugen beim Zähneputzen als keine Bewegung.
Diese Haltung hat alles verändert. Sie nimmt den Druck raus – und macht den Weg frei für echte Erfolge.
Meine zwei besten Tipps für dich
Wenn ich dir zwei Dinge mit auf den Weg geben dürfte, wären es diese:
- Fang klein an. Fünf Minuten sind genug, um zu starten. Wirklich. Zieh die Sportsachen an, mach eine Mini-Einheit und hör danach in dich rein. Es geht nicht um Leistung – sondern ums Dranbleiben.
- Mach es dir so einfach wie möglich. Je weniger Aufwand nötig ist, desto eher bleibst du dran. Lege deine Trainingskleidung sichtbar hin, speichere deine Lieblingsvideos ab, nutze feste Zeiten, die realistisch zu deinem Leben passen.
Was sich durch den regelmäßigen Sport für mich verändert hat
Ich bin fitter – ja. Aber vor allem bin ich stärker im Kopf geworden. Ich merke, wie gut mir Bewegung tut. Wie sie mir hilft, den Tag zu strukturieren, mich zu fokussieren und sogar gesünder zu essen. Denn wer sich gut bewegt, möchte sich auch gut ernähren – zumindest ist das bei mir so.
Auch mein Körper verändert sich: Ich habe weniger Rückenschmerzen, eine bessere Haltung, meine Muskeln zeichnen sich leicht ab – das motiviert ungemein. Und mein Selbstwertgefühl? Ist so stabil wie lange nicht mehr.
Mein Fazit – und vielleicht auch deine Einladung
Sport trotz Zeitmangel klingt nach Widerspruch. Aber es ist machbar – mit einem klaren Warum, einfachen Methoden und der richtigen Einstellung. Ich bin keine Sportskanone. Ich bin einfach eine Frau, die sich nicht mehr von Ausreden bremsen lässt.
Wenn du dich oft fragst, ob du „genug Zeit“ für Sport hast – dann erinnere dich: Zeit hat man nicht. Man nimmt sie sich. Für sich. Für das Leben, das man leben will.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du deinen Weg findest. Und wenn du gerade keine Lust auf Bewegung hast – fang mit zwei Minuten an. Der Rest kommt von allein.