Mein Abnehm-Erfolg trotz Stress und Zeitmangel

Ein Erfahrungsbericht über die Kunst, sich selbst nicht aufzugeben – auch wenn der Alltag vollgepackt, der Kopf überfordert und die Zeit knapp ist.

Wenn ich heute auf meinen Weg zurückblicke, staune ich manchmal selbst. Denn ich habe abgenommen – nicht in einer Auszeit, nicht mit viel Freizeit oder im Urlaub, sondern mitten im stressigsten Abschnitt meines Lebens. Arbeit, Familie, Verpflichtungen, Termine. Ich dachte lange, dass ich mich „irgendwann“ um mich kümmern würde. Wenn es ruhiger wird. Wenn ich mal Zeit habe. Doch der Moment kam nie. Also beschloss ich: Ich beginne jetzt. Genau so, wie es ist. Im Chaos. Im Stress. In meiner Realität.

Der Alltag: Kein Platz für Selbstfürsorge?

Ich arbeitete damals 40 Stunden pro Woche in einem verantwortungsvollen Job, kümmerte mich nebenbei um meine Kinder, organisierte den Haushalt, half meiner Mutter im Alltag. Mein Kalender war voll, mein Kopf war voll – und mein Körper war einfach nur müde. Essen war mein Trost, mein Ausgleich, mein Belohnungssystem.

 

Ich griff zu Schokolade, wenn es im Büro stressig wurde. Ich bestellte Pizza, wenn ich abends keine Kraft mehr zum Kochen hatte. Und ich aß oft nebenbei – beim Autofahren, beim Fernsehen, zwischen zwei Terminen. Bewegung? Fehlanzeige. Ich war froh, wenn ich mich abends aufs Sofa fallen lassen konnte.

Und trotzdem wusste ich: So kann es nicht weitergehen. Mein Gewicht stieg, mein Energielevel sank. Ich fühlte mich aufgequollen, schwer, antriebslos. Ich mochte mich nicht mehr sehen – nicht im Spiegel, nicht auf Fotos. Und ich merkte: Wenn ich so weitermache, zahle ich einen hohen Preis. Nicht irgendwann. Sondern bald.

Der Entschluss: Ich warte nicht länger auf bessere Zeiten

Es war keine große Erleuchtung. Kein Schlüsselmoment. Eher ein stiller Entschluss. Ich saß abends auf der Bettkante, die Kinder schliefen endlich, mein Rücken tat weh, mein Bauch war aufgebläht. Und ich dachte: Ich will nicht mehr so leben. Ich will mich wieder spüren. Ich will wieder Energie haben. Und ich will lernen, mich selbst wichtig zu nehmen – gerade im Stress.

Also sagte ich mir: Ich fange an. Nicht perfekt. Nicht mit großem Plan. Sondern mit kleinen Schritten. Und mit der Entscheidung, mich selbst ernst zu nehmen.

Kleine Schritte mit großer Wirkung

Ich wusste: Ich brauche keine Diät. Keine Liste mit Verboten. Sondern einen Weg, der in mein Leben passt. Der alltagstauglich ist. Der sich gut anfühlt.

Also fragte ich mich: Wo kann ich beginnen? Wo verliere ich besonders viele Kalorien – ohne dass ich es merke? Und: Wie kann ich Gewohnheiten verändern, ohne dass es sich nach zusätzlichem Stress anfühlt?

Mein erster Schritt war, wieder regelmäßig zu frühstücken. Ich hatte das oft weggelassen – aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit. Doch ich merkte schnell: Wenn ich morgens mit einem ausgewogenen Frühstück starte, bin ich tagsüber weniger anfällig für Heißhunger.

Ich stellte mir über Nacht ein Müsli mit Haferflocken, Joghurt, Beeren und ein paar Nüssen zusammen. Schnell, sättigend, lecker. Damit begann mein Tag ganz anders.

Der zweite Schritt: Ich machte mir mittags eine richtige Pause. Kein Essen mehr am Schreibtisch. Kein schnelles Brötchen im Stehen. Stattdessen: 15 Minuten achtsames Essen – auch wenn die Zeit knapp war. Es veränderte meine Haltung zum Essen komplett.

Bewegung integrieren – ohne Zeit zu verlieren

Ich hatte keine Lust auf Fitnessstudio oder lange Trainingspläne. Aber ich hatte Lust, mich wieder lebendig zu fühlen. Also begann ich, kleine Bewegungsimpulse in meinen Tag zu bauen.

Ich parkte weiter weg. Ich nahm öfter die Treppe. Ich stand beim Telefonieren auf und ging im Raum umher. Ich streckte mich morgens nach dem Aufstehen. Und ich führte eine Mini-Gewohnheit ein: jeden Abend 10 Minuten Bewegung. Mal Yoga, mal Dehnen, mal ein Tanz im Wohnzimmer.

Es war nicht viel. Aber es war meins. Und es veränderte mein Körpergefühl enorm.

Neue Routinen statt neue Verbote

Ich entdeckte, dass Gewohnheiten meine stärksten Helfer sind – nicht mein Wille. Wenn ich nachdenken muss, ob ich heute „brav“ war, wird Essen zur Belastung. Aber wenn ich gute Routinen habe, läuft vieles automatisch.

Ich schrieb mir Einkaufslisten mit gesunden Basics: Vollkornbrot, Hüttenkäse, Eier, Gemüse, TK-Beeren, Joghurt, Haferflocken. Ich bereitete abends kleine Snacks für den nächsten Tag vor. Ich nahm Wasser mit ins Auto und in die Arbeit. Ich bereitete größere Portionen zu und fror sie ein.

Es dauerte ein paar Wochen – aber dann hatte ich mein System. Kein Plan, kein Zwang. Sondern Alltag, der funktioniert.

Der Umgang mit Stress: Essen war nicht mehr mein Ventil

Ich merkte schnell: Solange ich Stress mit Essen beantworte, bleibt mein Gewicht ein Spielball meiner Emotionen. Also begann ich, andere Wege zu finden, um Druck abzubauen.

Ich ging eine Runde um den Block, wenn ich innerlich kochte. Ich hörte bewusst Musik. Ich telefonierte mit einer Freundin. Ich lernte, Nein zu sagen – auch zu kleinen „Gefälligkeiten“, die mich zusätzlich belasteten.

Und ich fing an, wieder mehr zu schlafen. Denn ich hatte gelesen: Schlafmangel macht hungrig. Und es stimmte. Sobald ich besser schlief, fiel mir vieles leichter – auch der Umgang mit Essen.

Die ersten Erfolge – und warum sie mich so berührten

Nach zwei Wochen fühlte ich mich leichter. Nicht auf der Waage – aber im Kopf. Ich hatte das Gefühl, wieder etwas in der Hand zu haben. Ich war nicht mehr nur Spielball meines Kalenders. Ich traf Entscheidungen. Für mich.

Nach vier Wochen passte mir eine Bluse wieder, die ich längst aussortieren wollte. Ich spürte Muskeln, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe. Ich schlief besser. Ich war ruhiger. Ich hatte Lust auf mehr.

Nach drei Monaten hatte ich sieben Kilo abgenommen. Und das Beste: Ich hatte das Gefühl, dass es kein Kampf war. Sondern ein Wandel. Langsam. Aber echt.

Was mir besonders geholfen hat

  • Die Perspektive ändern: Ich hörte auf, in Kalorien zu denken – und begann, in Energie und Wohlgefühl zu denken.
  • Mich selbst ernst nehmen: Ich erkannte, dass ich nicht warten muss, bis alles passt. Ich darf jetzt anfangen. Auch wenn es nur kleine Schritte sind.

Mein Gewicht heute – und was sich sonst verändert hat

Ich habe mittlerweile 18 Kilo abgenommen. Aber das ist nicht das größte Geschenk. Das größte Geschenk ist: Ich habe mich zurückerobert. Ich bin nicht mehr gestresst von meinem Essverhalten. Ich plane ohne Druck, esse ohne Schuld, bewege mich ohne Muss.

Ich kann Termine haben – und trotzdem gesund essen. Ich kann müde sein – und trotzdem liebevoll mit mir umgehen. Ich kann voller Aufgaben stecken – und trotzdem Raum für mich finden.

Mein Rat an dich: Warte nicht auf den perfekten Moment

Wenn du denkst, dass du im Moment zu wenig Zeit hast, um etwas zu ändern – dann bist du genau richtig. Denn Veränderung beginnt nicht in der Ruhe. Sie beginnt in der Entscheidung. In deinem Kopf. In deinem Herzen.

Du musst nicht alles umkrempeln. Fang da an, wo du bist. Mit dem, was du hast. Mit dem, was du kannst. Und du wirst sehen: Jeder noch so kleine Schritt zählt.

Fazit: Mein Alltag ist nicht leichter geworden – aber mein Leben schon

Ich habe nicht plötzlich mehr Zeit. Mein Job ist geblieben. Meine Kinder sind da. Das Leben tobt. Aber ich bin klarer geworden. Strukturiert. Freundlicher mit mir.

 

Ich esse bewusster. Ich bewege mich mehr. Ich schlafe besser. Ich bin geduldiger. Mit mir. Und mit anderen.

Und das macht den Unterschied. Nicht der Diätplan. Nicht der perfekte Ablauf. Sondern die Entscheidung, mich selbst wichtig zu nehmen – gerade dann, wenn es schwierig ist.

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