Wie kann ich Rückschläge als Teil des Weges akzeptieren?

Warum diese Frage so viele von uns beschäftigt

Nadine ist 38, Mutter von zwei Kindern und hat schon mehrere Diäten ausprobiert. Anfangs läuft es gut, sie hält sich an ihren Plan, die Kilos purzeln. Doch dann kommt der erste Rückschlag: ein stressiger Tag, ein Griff zur Schokolade, ein Gefühl von Kontrollverlust. „Jetzt ist eh alles egal“, denkt sie. Und zack – das alte Muster ist zurück. Diese Situation kennen viele. Und genau hier entscheidet sich oft, ob man dranbleibt oder aufgibt.

Rückschläge sind kein Zeichen des Scheiterns. Sie sind Teil jedes echten Veränderungsprozesses. Doch wie gelingt es, diesen Gedanken nicht nur zu verstehen, sondern wirklich zu leben? Wie fühlt sich das an, wenn man trotz Stolpern innerlich weitergeht – ohne sich selbst zu verurteilen?

Rückschläge sind menschlich – keine Ausnahme, sondern die Regel

Wenn du abnehmen willst, wirst du nicht jeden Tag motiviert aufwachen, perfekt essen oder durchtrainieren. Es wird Momente geben, in denen du keine Lust hast. In denen du dich überfordert fühlst. In denen du Dinge tust, die du eigentlich vermeiden wolltest. Genau das macht dich nicht schwach – sondern menschlich.

In Wahrheit erleben alle, die erfolgreich abgenommen haben, solche Phasen. Der Unterschied ist nur: Sie lernen, sich davon nicht komplett aus der Bahn werfen zu lassen. Rückschläge gehören zum Prozess – nicht als Hindernis, sondern als Übungsfeld für echte Veränderung.

Die innere Stimme: Freund oder Feind?

Wenn du einen Rückschlag hast, meldet sich meist sofort eine innere Stimme. Sie sagt Dinge wie: „Das war klar.“, „Du schaffst es nie.“ oder „Du hast kein Durchhaltevermögen.“ Diese Stimme will dich oft schützen – vor Enttäuschung, vor Scham, vor Hoffnung.

Doch sie ist nicht die Wahrheit. Du kannst lernen, bewusst eine andere Stimme zu wählen. Eine, die sagt: „Okay, das war nicht ideal – aber ich mache weiter.“ oder: „Ich bin auf meinem Weg, und dieser Moment gehört dazu.“ Diese Selbstgespräche machen einen riesigen Unterschied, nicht nur für deine Motivation, sondern auch für dein Selbstwertgefühl.

Der Mythos vom geraden Weg

Viele stellen sich den Weg zum Wunschgewicht als glatte Linie vor: jeden Tag ein bisschen weniger auf der Waage, jede Woche eine neue Bestleistung. Doch das ist ein Trugbild. Der echte Weg sieht eher aus wie eine wilde Berg-und-Tal-Fahrt mit Umwegen, Pausen, Rückschritten – und genau deshalb bringt er dich weiter.

Denn in den schwierigen Phasen lernst du, wie du mit dir umgehst, wenn es nicht läuft. Du entwickelst Strategien, Resilienz und echte Selbstverantwortung. Das ist viel wertvoller als jede perfekte Woche.

Was hinter einem Rückschlag wirklich steckt

Ein Rückschlag ist oft mehr als ein Ausrutscher beim Essen oder ein verpasster Workout. Er ist ein Signal. Vielleicht bist du müde, überfordert, traurig oder innerlich leer. Vielleicht hast du dir zu viel verboten, dich zu stark unter Druck gesetzt oder deine Bedürfnisse ignoriert.

Statt dich also nur auf das Verhalten zu konzentrieren, lohnt sich die Frage: „Was wollte mir dieser Rückschlag eigentlich sagen?“ Mit dieser Haltung wird aus einem scheinbaren Fehler ein wertvoller Hinweis – und manchmal sogar ein Wendepunkt.

Akzeptieren heißt nicht aufgeben – sondern ehrlich sein

Rückschläge akzeptieren bedeutet nicht, sie schönzureden oder aufzugeben. Es heißt vielmehr: sie zu erkennen, ohne Drama. Sie als Teil der Reise zu sehen, ohne sich davon definieren zu lassen. Es bedeutet auch, sich selbst nicht nur dann anzunehmen, wenn alles gut läuft, sondern gerade dann, wenn es schwierig ist.

Wenn du das lernst, wächst du innerlich. Du wirst unabhängiger von äußeren Erfolgen – und gleichzeitig klarer in deinem Ziel.

Kleine Schritte – große Wirkung

Akzeptanz beginnt im Kleinen. Nicht mit großen Reden, sondern mit kleinen Entscheidungen:

  • Du atmest durch, statt dich zu verurteilen.
  • Du gehst spazieren, obwohl du gerade frustriert bist.

Diese kleinen Gesten sind keine Ausflüchte. Sie sind Zeichen innerer Stärke. Du zeigst dir selbst: „Ich bin mehr als dieser Moment. Ich bin auf meinem Weg.“

Rückblick statt Rückschritt: So lernst du aus deinen Erfahrungen

Nimm dir Zeit, Rückschläge zu reflektieren. Nicht im Sinne von „Was habe ich falsch gemacht?“, sondern mit dem Blick auf Zusammenhänge. Was war los in deinem Leben? Welche Gedanken oder Situationen haben dich beeinflusst? Welche Bedürfnisse hast du vielleicht übergangen?

Diese Rückblicke helfen dir, Muster zu erkennen – und sie Schritt für Schritt zu verändern. Sie machen dich nicht schwächer, sondern bewusster. Und genau das bringt echte Veränderung.

Stärke zeigen heißt: weitermachen, nicht perfekt sein

Oft glauben wir, stark zu sein bedeutet, alles im Griff zu haben. Doch wahre Stärke zeigt sich, wenn du nach einem Rückfall wieder aufstehst. Wenn du weitermachst, auch wenn du zweifelst. Wenn du ehrlich zu dir bist, statt dich zu verstecken.

Stärke zeigt sich im Alltag: beim Einkaufen, beim Planen deiner Mahlzeiten, beim Nein-Sagen zu alten Mustern. Und manchmal eben auch im Ja-Sagen zu dir selbst – trotz aller Unsicherheiten.

Wenn es besonders schwerfällt: Hilfe annehmen ist mutig

Es gibt Phasen, in denen du es nicht allein schaffst. Das ist okay. Du musst nicht alles alleine regeln. Manchmal braucht es ein Gespräch mit einer Freundin, einen Austausch in einer Gruppe oder professionelle Unterstützung.

Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Reife. Es zeigt, dass du dir selbst wichtig bist. Und dass du dir erlaubst, nicht perfekt sein zu müssen.

Fazit: Rückschläge sind kein Rückwärts – sondern ein Richtungswechsel

Wenn du Rückschläge als Teil des Weges akzeptierst, wirst du stärker, gelassener und ehrlicher mit dir selbst. Du wirst lernen, dass Erfolg nicht im ständigen Vorwärts liegt – sondern in der Fähigkeit, immer wieder aufzustehen.

Du darfst stolz auf dich sein. Nicht weil alles perfekt läuft – sondern weil du dich nicht aufgibst. Weil du weitergehst. Weil du dir erlaubst, Mensch zu sein.

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