Wie kann ich mich selbst besser motivieren?

Selbstmotivation beginnt mit Verständnis und Mitgefühl

Lisa hat mir geschrieben, dass sie sich oft an einem Punkt wiederfindet, an dem sie weiß, was zu tun wäre – aber einfach nicht ins Handeln kommt. Die Sportschuhe stehen bereit, der Kühlschrank ist mit gesunden Sachen gefüllt, die Abnehmziele hängen gut sichtbar am Kühlschrank. Und trotzdem: nichts passiert. Stattdessen kommen Zweifel, Frust oder einfach das Gefühl von „Ich kann mich einfach nicht aufraffen“.

Wenn es dir ähnlich geht, dann ist dieser Artikel für dich. Wir schauen gemeinsam, was Selbstmotivation wirklich bedeutet, warum sie manchmal fehlt – und wie du Wege findest, dich von innen heraus zu bewegen, statt dich ständig anzutreiben.

Was ist eigentlich Selbstmotivation?

Selbstmotivation ist die Fähigkeit, aus eigenem Antrieb ins Tun zu kommen – unabhängig davon, ob jemand zuschaut oder belohnt. Sie ist kein ständiger Hochleistungszustand, sondern eine innere Verbindung mit dem, was dir wichtig ist.

Anders gesagt: Selbstmotivation ist die Brücke zwischen deinem Wunsch und deinem Handeln. Je stabiler diese Brücke gebaut ist, desto leichter gehst du sie – auch an schweren Tagen.

Warum fällt es so schwer, motiviert zu bleiben?

Viele glauben, sie müssten einfach nur disziplinierter, stärker oder ehrgeiziger sein. Doch Motivation hat viel mehr mit Emotionen, Bedürfnissen und inneren Bildern zu tun als mit Willenskraft allein.

Typische Blockaden sind:

  • Zu hohe Erwartungen: Wer zu viel auf einmal will, überfordert sich – und verliert die Lust.
  • Perfektionismus: Wenn nur das perfekte Ergebnis zählt, wird jeder kleine Rückschritt zur Krise.
  • Vergleiche mit anderen: „Die anderen schaffen das doch auch…“ – solche Gedanken entwerten den eigenen Weg.
  • Fehlende Verbindung zum Warum: Wer nicht weiß, wofür er etwas tut, hat wenig Antrieb, es durchzuhalten.

Diese Stolpersteine zu erkennen, ist der erste Schritt zur Veränderung.

Finde dein persönliches Warum

Stell dir vor, du wachst morgens auf und hast plötzlich Lust, dich gesund zu ernähren, dich zu bewegen, liebevoll mit dir umzugehen. Nicht, weil du musst – sondern weil du willst. Das funktioniert nur, wenn du dein Warum kennst.

Frage dich:

  • Warum möchte ich abnehmen oder gesünder leben?
  • Was erhoffe ich mir davon – jenseits der Zahl auf der Waage?
  • Wie würde sich mein Alltag verändern, wenn ich dranbleibe?

Dein Warum darf ganz persönlich sein. Vielleicht willst du wieder mit den Kindern toben können, dich im Spiegel wohlfühlen oder einfach mehr Energie haben. Halte es schriftlich fest – und lies es regelmäßig.

Kleine Ziele statt riesiger Pläne

Große Ziele können motivieren – oder lähmen. Wer nur das Endziel sieht, verliert schnell den Mut, wenn es langsam geht. Deshalb: Zerlege deine Vorhaben in Minischritte. Statt „Ich will 20 Kilo abnehmen“ lieber: „Heute trinke ich 1,5 Liter Wasser“ oder „Ich gehe 10 Minuten spazieren“.

Diese kleinen Schritte sind machbar, ermutigend – und bauen echte Selbstwirksamkeit auf. Denn jedes Mal, wenn du einen Schritt gehst, beweist du dir selbst: Ich kann es. Das ist echte Motivation von innen.

Motivation ist kein Dauerfeuer

Es ist ein Mythos, dass motivierte Menschen immer energiegeladen und voller Tatendrang sind. Auch sie haben Durchhänger, Zweifel und Tage, an denen nichts klappt. Der Unterschied: Sie bleiben nicht stehen.

Deshalb ist es wichtig, auch mit schwacher Motivation Strategien zu haben:

  • Routine schlägt Stimmung: Wenn du dich nicht aufraffen kannst, erinnere dich an deine Gewohnheiten. Vielleicht reicht es, einfach die Sportklamotten anzuziehen – und dann zu entscheiden.
  • Plan B statt Aufgeben: Wenn das große Workout zu viel ist, mach eine kleine Dehneinheit. Wenn du Heißhunger hast, iss bewusst statt heimlich. Jeder flexible Schritt ist ein Sieg.

Rituale, die motivieren können

Motivation entsteht oft aus dem Tun, nicht vorher. Rituale helfen, diesen Einstieg zu finden:

  • Morgenseiten schreiben: Drei Seiten frei von der Leber weg – das klärt den Kopf und bringt Fokus.
  • Zielkarten visualisieren: Kleine Kärtchen mit Bildern oder Sätzen, die dich an dein Ziel erinnern – sichtbar im Alltag platziert.
  • Mini-Erfolge feiern: Ein Sticker im Kalender, ein Häkchen in der App oder ein kleines Lächeln im Spiegel – Anerkennung wirkt.

Selbstgespräche neu denken

Wie redest du mit dir, wenn es nicht läuft? Viele Menschen sind streng, fordernd oder abwertend: „Du kriegst einfach nichts hin!“ – solche Sätze machen klein, nicht stark.

Probiere stattdessen:

  • „Ich darf müde sein – und trotzdem einen Schritt machen.“
  • „Es zählt, dass ich es versuche – nicht, dass es perfekt ist.“
  • „Ich bin auf dem Weg – Rückschritte gehören dazu.“

Diese Sätze wirken wie innerer Balsam – und helfen, dich selbst als Verbündete:r zu erleben, nicht als Gegner:in.

Motivation braucht Gefühl

Motivation entsteht nicht im Kopf allein – sie lebt von Bildern, Klängen, Erinnerungen. Überlege mal:

  • Gibt es Musik, die dich sofort bewegt?
  • Bilder, die dein Ziel lebendig machen?
  • Gerüche, die dich erinnern, wie du dich fühlen willst?

Binde diese Sinnesanker bewusst ein. Sie machen aus einem „Ich sollte“ ein echtes „Ich will“.

Die Macht der Umgebung

Dein Umfeld beeinflusst dein Verhalten – oft mehr, als du denkst. Frage dich:

  • Fördert mein Alltag meine Ziele?
  • Unterstützen mich meine Routinen – oder sabotieren sie mich?
  • Welche Menschen tun mir gut – und welche rauben mir Energie?

Du musst nicht alles sofort ändern. Aber du darfst bewusst gestalten: ein motivierender Platz für deine Sporttasche, ein schöner Trinkbecher, eine Playlist für gute Laune oder ein WhatsApp-Austausch mit Gleichgesinnten.

Wenn die Motivation dauerhaft fehlt

Manchmal steckt mehr dahinter: Erschöpfung, Überforderung, alte Muster oder emotionale Verletzungen. Wenn du das Gefühl hast, gar keinen Zugang zu dir zu finden, kann Unterstützung helfen – durch ein Coaching, eine Beratung oder den Austausch in einer Community.

Motivation wächst dort, wo du dich sicher fühlst – und wo du lernst, dich selbst ernst zu nehmen.

Fazit: Motivation ist Beziehung – zu dir selbst

Sich selbst zu motivieren bedeutet nicht, sich ständig zu pushen. Es heißt: sich liebevoll an das zu erinnern, was einem wichtig ist – und sich Wege zu ermöglichen, diesem Ziel näherzukommen.

Du musst nicht perfekt motiviert sein. Du darfst schwanken, zweifeln, straucheln. Wichtig ist nur, dass du dir immer wieder freundlich die Hand reichst – und weitergehst.

Denn du bist es wert, dich gut zu fühlen. Nicht nur, wenn alles klappt – sondern gerade dann, wenn es schwer ist.

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