Diät-Lebensmittel gibt es inzwischen in jeder Preisklasse: Vom auffällig beworbenen Markenprodukt bis hin zur schlichten No-Name-Variante vom Discounter. Viele Menschen, die gesund abnehmen wollen, greifen automatisch zu den teureren Optionen – in der Annahme, dass dort mehr Qualität, bessere Inhaltsstoffe oder ein größerer Abnehmerfolg enthalten sei. Doch stimmt das wirklich?
In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Unterschiede zwischen Marken- und Eigenmarkenprodukten im Diätregal. Wir zeigen dir, welche Produkte ihr Geld wert sind, worauf du beim Einkauf achten solltest und wie du mit kluger Auswahl nicht nur Kalorien, sondern auch Geld sparen kannst – ganz ohne auf Geschmack, Qualität oder deinen Erfolg beim Abnehmen zu verzichten.
Was sind eigentlich Diät-Lebensmittel?
Diät-Lebensmittel sind Produkte, die speziell für eine kalorienbewusste Ernährung entwickelt wurden. Sie enthalten meist weniger Zucker, Fett oder Kohlenhydrate, dafür häufig mehr Eiweiß oder Ballaststoffe. Typische Beispiele sind:
- Eiweißriegel und -shakes
- Low-Carb-Brot und -Müsli
- zuckerfreie Joghurts und Puddings
- Light-Getränke und kalorienarme Snacks
Das Versprechen: Genuss ohne Reue. Die Realität? Oft ein Mix aus cleverem Marketing, Zusatzstoffen und überzogenen Preisen – mit teils fragwürdiger Wirkung.
Viele dieser Produkte sind optisch und sprachlich so gestaltet, dass sie einen besonders gesunden Eindruck machen. Begriffe wie „High Protein“, „Low Carb“, „Fat Free“ oder „No Sugar Added“ klingen vielversprechend. Doch hinter diesen Labels verstecken sich mitunter Zutatenlisten, die lang und schwer verständlich sind. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick.
Warum greifen viele zu Markenprodukten?
Markenhersteller wie „Layenberger“, „Shape Republic“, „Foodspring“ oder „ESN“ setzen auf Hochglanzverpackung, Influencer-Werbung und ein modernes Lifestyle-Image. Viele Konsumenten lassen sich davon beeindrucken – und vertrauen darauf, dass hohe Preise automatisch für bessere Qualität stehen.
Ein weiteres Argument: Die Rezepturen wirken oft ausgefeilter, die Sortenvielfalt ist größer und die Nährwerte erscheinen auf den ersten Blick attraktiver. Zudem sind diese Produkte häufig in Reformhäusern oder Apotheken erhältlich, was zusätzlich Vertrauen weckt. Doch dieser erste Blick täuscht mitunter – denn viele günstigere Produkte schneiden im Vergleich mindestens genauso gut oder sogar besser ab.
Außerdem suggerieren Markenprodukte einen gewissen Luxus oder Lifestyle-Faktor. Der Einkauf wird zur bewussten Entscheidung für „das Beste“ – auch wenn objektiv betrachtet kaum Unterschiede bestehen.
Eigenmarken: Schlicht, aber effektiv?
Discounter wie Aldi, Lidl, Penny oder große Handelsketten wie REWE und EDEKA bieten zunehmend eigene Produktlinien im Diät-Segment an. Marken wie „Milbona Fit“, „MyProtein Light“ oder „Vita Plus“ orientieren sich stark an den bekannten Markenprodukten – optisch, namentlich und inhaltlich.
Der Preisvorteil ist dabei enorm: Eigenmarken kosten oft nur 50–70 % des Preises von Markenprodukten. Aber ist das ein reiner Kompromiss bei Qualität und Geschmack? Keineswegs. Viele Tests zeigen, dass sich die Eigenmarken geschmacklich nicht verstecken müssen – und bei den Inhaltsstoffen sogar punkten können.
Diese Produkte werden in großen Stückzahlen hergestellt, meist von denselben Herstellern, die auch für Markenfirmen produzieren – nur eben unter anderem Label. Der Unterschied liegt oft eher im Marketing als in der Rezeptur.
Was steckt wirklich drin? Ein Blick auf die Inhaltsstoffe
Wer abnehmen will, achtet auf Kalorien, Zucker, Fett und Eiweiß – zu Recht. Doch wie unterscheiden sich Marken- und Eigenmarkenprodukte konkret? Ein Beispiel:
Eiweißpudding Vanille (pro 100 g)
- Markenprodukt: 60 kcal, 10 g Eiweiß, 0,3 g Fett, 4,0 g Zucker
- Eigenmarke: 62 kcal, 10 g Eiweiß, 0,2 g Fett, 3,8 g Zucker
Low-Carb-Brot (pro 100 g)
- Markenprodukt: 240 kcal, 20 g Eiweiß, 8 g Fett, 7 g KH
- Eigenmarke: 230 kcal, 21 g Eiweiß, 7 g Fett, 6 g KH
Fazit: Die Unterschiede sind minimal – teilweise ist sogar die Eigenmarke leicht im Vorteil. Was sich jedoch deutlich unterscheidet: Der Preis. Zudem fällt auf, dass viele Eigenmarken mittlerweile auf zugesetzten Zucker oder künstliche Aromen verzichten – das ist nicht nur besser für deine Gesundheit, sondern auch für deinen Abnehmerfolg.
Geschmack & Konsistenz: Wer hat die Nase vorn?
Natürlich spielen auch Geschmack und Konsistenz eine große Rolle. Markenprodukte wirken häufig cremiger, feiner abgeschmeckt oder innovativer in den Sorten. Doch auch hier gilt: Geschmack ist subjektiv. In Blindverkostungen schneiden viele Eigenmarken überraschend gut ab – oft besser, als viele erwarten.
Ein großer Vorteil der Markenhersteller liegt in der Vielfalt: Wer ausgefallene Sorten wie „Salted Caramel Cookie Dough“, „Chocolate Brownie Crunch“ oder „Mango Lassi“ sucht, wird eher bei den Marken fündig. Wer hingegen Klassiker wie Vanille, Schoko oder Natur bevorzugt, ist mit Eigenmarken bestens bedient.
Zudem ist die Textur nicht immer ausschlaggebend. Bei täglichem Konsum entscheiden oft Sättigungsgefühl, Verträglichkeit und Preis – nicht ob der Pudding eine Spur cremiger ist.
Wie viel Marketing steckt im Produktpreis?
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Werbung. Markenhersteller investieren viel in Influencer-Kampagnen, Instagram-Reels, aufwändige Verpackungen und Vertrieb. Das alles zahlst du am Ende mit. Bei Eigenmarken entfallen diese Kosten weitgehend – und das zeigt sich im Preis.
Das heißt: Du zahlst bei Markenprodukten nicht nur für den Inhalt, sondern für das Gesamtpaket aus Lifestyle, Image und Markenversprechen. Die Frage ist: Brauchst du das wirklich? Oder reicht dir ein ehrliches, schlichtes Produkt mit guten Werten?
Wer sich davon befreit, dass Gesundheit teuer sein muss, öffnet sich für clevere Alternativen.
Wo solltest du mehr investieren?
Es gibt bestimmte Produktgruppen, bei denen es sich lohnen kann, zu Markenprodukten zu greifen – vor allem wenn:
- besondere Unverträglichkeiten bestehen und du auf spezifische Zusammensetzungen angewiesen bist.
- die Eigenmarke geschmacklich nicht überzeugt und du langfristig bei einem Produkt bleiben willst.
Das betrifft z. B. pflanzliche Eiweißshakes mit hochwertigen Proteinquellen (z. B. Erbse, Reis, Hanf) oder spezielle Snacks mit funktionellen Zutaten wie Ballaststoffen, Vitaminen oder adaptogenen Pflanzenextrakten.
Auch wenn du nach bestimmten Bio-Zertifizierungen oder Nachhaltigkeit suchst, bist du bei etablierten Marken oft besser aufgehoben.
Hier kannst du getrost zur Eigenmarke greifen
Bei vielen Basics lohnt sich der Griff zur günstigen Variante. Dazu gehören unter anderem:
- Eiweißpuddings und Joghurts
- Low-Carb-Brote
- Reiswaffeln und Protein-Snacks
- Kalorienarme Softdrinks und Light-Produkte
Hier sind die Nährwerte oft nahezu identisch, der Geschmack kaum unterscheidbar – der Preisunterschied aber erheblich. Wenn du diese Produkte regelmäßig konsumierst, sparst du auf Dauer viel Geld, ohne bei deiner Diät Abstriche machen zu müssen.
Viele dieser Eigenmarken-Produkte sind zudem besser verfügbar, da sie in fast jeder Filiale zu finden sind – ohne Online-Bestellung oder spezielle Versandkosten.
Zwei einfache Tipps für deinen nächsten Einkauf
- Zutatenliste lesen: Je weniger Zutaten, desto besser. Achte auf natürliche Bestandteile und vermeide überflüssige Zusatzstoffe.
- Preis pro 100 g vergleichen: Nicht die Packungsgröße entscheidet, sondern der Inhalt. Der Blick auf den Grundpreis hilft, echte Schnäppchen zu erkennen.
Ein dritter Geheimtipp: Probiere dich durch! Nur so findest du heraus, was dir wirklich schmeckt und bekommt – egal ob Eigenmarke oder Marke.
Fazit: Dein Geld entscheidet mit – aber nicht über deine Abnehmerfolge
Markenprodukte können sinnvoll sein, müssen es aber nicht. Wer bewusst vergleicht und nicht jedem Werbeversprechen glaubt, kann mit Eigenmarken viel Geld sparen – ohne auf Qualität oder Geschmack zu verzichten.
Am Ende zählt, was dir schmeckt, dich sättigt und dich deinem Ziel näher bringt. Ob teuer oder günstig: Gute Entscheidungen im Supermarkt bringen dich deinem Abnehm-Erfolg mindestens genauso näher wie ein hartes Workout.