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Abnehmen mit Refluxkrankheit: Was du beachten solltest

Reflux und Übergewicht: Warum das Zusammenspiel heikel ist – und wie du trotz Sodbrennen erfolgreich abnehmen kannst.

Sodbrennen, saures Aufstoßen, ein unangenehmes Brennen in der Brust – für viele Menschen sind das keine Ausnahmen, sondern Alltag. Die Refluxkrankheit, auch als gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) bekannt, betrifft Millionen. Oft wird sie durch Lebensstilfaktoren verstärkt – insbesondere durch Übergewicht. Doch genau dieses Übergewicht macht nicht nur die Symptome schlimmer, sondern erhöht auch das Risiko für ernsthafte Folgeerkrankungen. Umso wichtiger ist es, das Gewicht zu reduzieren. Aber wie funktioniert das Abnehmen mit Reflux – ohne die Beschwerden noch zu verschlimmern?

In diesem Ratgeber erfährst du, warum Reflux und Übergewicht so eng zusammenhängen, worauf du beim Abnehmen achten musst und welche Strategien sich wirklich bewährt haben.

Was genau ist Reflux – und warum ist er so belastend?

Reflux bezeichnet den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Normalerweise verhindert ein Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre genau das – doch bei vielen Betroffenen funktioniert dieser Muskel nicht mehr richtig. Die Folge: Magensäure steigt nach oben, reizt die Schleimhäute und führt zu typischen Symptomen wie Sodbrennen, Druckgefühl im Oberbauch, Völlegefühl oder Heiserkeit.

 

Während gelegentliches Sodbrennen noch als harmlos gilt, spricht man bei häufigen Beschwerden von einer chronischen Refluxkrankheit. Diese sollte unbedingt behandelt werden, denn eine dauerhafte Reizung der Speiseröhre kann zu Entzündungen oder sogar zu Zellveränderungen führen.

Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Reflux

Studien zeigen eindeutig: Übergewichtige Menschen leiden deutlich häufiger unter Refluxbeschwerden. Insbesondere das viszerale Fett – also das Fett im Bauchraum – spielt eine zentrale Rolle. Es erhöht den Druck auf den Magen, wodurch Magensäure leichter in die Speiseröhre gedrückt werden kann.

Zudem beeinflusst Übergewicht auch hormonelle Prozesse, die sich negativ auf die Funktion des Schließmuskels auswirken. Die Folge: Je mehr Kilos, desto größer die Wahrscheinlichkeit für Sodbrennen und andere Beschwerden.

Auch Bewegungsmangel, schlechte Ernährung und Stress – typische Begleiter von Übergewicht – verschärfen die Refluxsymptomatik. Daher gilt: Abnehmen kann helfen, die Beschwerden zu lindern – wenn es richtig gemacht wird.

Warum Reflux das Abnehmen erschwert

Leider ist es nicht ganz einfach, mit Reflux abzunehmen. Viele klassische Diätstrategien – etwa der Verzicht auf mehrere Mahlzeiten oder das Intervallfasten – können die Symptome verschlimmern. Auch scharfe Gewürze, säurehaltige Obstsorten oder bestimmte Gemüsesorten, die bei anderen Diäten empfohlen werden, sind bei Reflux problematisch.

Zudem bewegen sich viele Betroffene weniger, weil Sport die Beschwerden verstärken kann – besonders wenn der Magen noch nicht leer ist. Das führt häufig zu Frust und Unsicherheit: Was darf ich essen? Wie viel Bewegung ist erlaubt? Und wie schaffe ich es, langfristig Gewicht zu verlieren, ohne meinem Magen zu schaden?

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Strategie geht’s

Auch wenn es herausfordernd ist – Abnehmen mit Refluxkrankheit ist absolut möglich. Wichtig ist, die individuellen Reaktionen des Körpers zu kennen, Trigger zu vermeiden und den Fokus auf sanfte, nachhaltige Veränderungen zu legen. Dabei steht nicht der schnelle Gewichtsverlust im Vordergrund, sondern eine dauerhafte Umstellung der Gewohnheiten.

Ernährungstipps: Was gut tut – und was du besser meidest

Die Ernährung ist der wichtigste Hebel, um sowohl Gewicht zu verlieren als auch die Refluxbeschwerden zu lindern. Dabei gilt: Weniger ist oft mehr – kleinere Portionen, bewusstes Kauen und langsames Essen können bereits viel bewirken.

Zu bevorzugen sind:

  • leicht verdauliche, fettarme Mahlzeiten (z. B. gekochtes Gemüse, Kartoffeln, mageres Fleisch, Haferbrei)
  • basische Lebensmittel wie Zucchini, Fenchel, Haferflocken, Mandeln
  • neutrale Obstsorten wie Banane oder reifer Apfel (gedünstet noch besser)

Vorsicht gilt bei:

  • fettreichen Speisen (frittierte Gerichte, Sahnesaucen, Käse)
  • scharfen Gewürzen (Chili, Pfeffer, Curry)
  • säurehaltigen Lebensmitteln (Tomaten, Zitrusfrüchte, Essig)
  • Süßigkeiten, Cola, Alkohol, Kaffee und kohlensäurehaltigen Getränken

Auch Pfefferminze, Zwiebeln und Knoblauch können den Schließmuskel am Mageneingang schwächen – besser sparsam einsetzen oder testen, wie gut sie vertragen werden.

Mahlzeiten rhythmisch und magenfreundlich planen

Ein häufiger Fehler beim Abnehmen mit Reflux ist das Auslassen von Mahlzeiten. Gerade bei Reflux kann das kontraproduktiv sein: Ein leerer Magen produziert trotzdem Säure, was die Beschwerden sogar verschlimmern kann.

Deshalb sind drei bis fünf kleine, regelmäßige Mahlzeiten oft besser als zwei große. Auch spätes Essen sollte vermieden werden – am besten liegt die letzte Mahlzeit mindestens drei Stunden vor dem Zubettgehen. Wer dann noch leicht erhöht schläft (z. B. mit einem Keilkissen), kann nächtlichem Sodbrennen zusätzlich vorbeugen.

Bewegung mit Bedacht – trotzdem aktiv bleiben

Sport ist ein wichtiger Teil jeder Abnehmstrategie – auch bei Reflux. Doch nicht jede Sportart ist geeignet. Übungen mit starkem Bauchdruck, intensives Springen oder enge Kleidung beim Training können die Beschwerden verschlimmern.

Geeignet sind:

  • Spaziergänge (am besten nach dem Essen, aber in ruhigem Tempo)
  • Schwimmen, Radfahren, sanftes Yoga
  • moderate Workouts mit aufrechter Haltung

Wichtig ist, den Körper zu beobachten und nicht mit vollem Magen zu trainieren. Besser ist es, mindestens eine Stunde nach dem Essen zu warten.

Die Rolle der Psyche – Stress vermeiden

Stress wirkt sich negativ auf viele Verdauungsprozesse aus – auch auf den Reflux. Wer unter Daueranspannung steht, produziert mehr Magensäure und isst oft unregelmäßiger. Gerade beim Abnehmen ist die Gefahr groß, zu streng mit sich selbst zu sein oder in einen Perfektionismus zu verfallen.

Deshalb lohnt es sich, gezielt Entspannungstechniken in den Alltag einzubauen. Atemübungen, Spaziergänge, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitstraining können helfen, die Refluxbeschwerden zu reduzieren – und das emotionale Essverhalten besser zu steuern.

Medikamente – Chance oder Stolperfalle?

Viele Betroffene nehmen sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI), um die Magensäure zu reduzieren. Diese können kurzfristig helfen – aber auf Dauer auch Nebenwirkungen haben. Studien deuten darauf hin, dass sie die Aufnahme von Vitamin B12, Calcium und Magnesium behindern können.

Wer langfristig abnehmen will, sollte gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin prüfen, ob eine Reduktion möglich ist – vorausgesetzt, die Ernährung wird gleichzeitig angepasst. Andere Medikamente wie Antazida oder Alginatpräparate können ebenfalls kurzfristig sinnvoll sein, sollten aber nicht dauerhaft ohne ärztliche Kontrolle eingesetzt werden.

Das richtige Tempo finden – Geduld ist entscheidend

Abnehmen mit Reflux ist ein Marathon, kein Sprint. Wer zu schnell Gewicht verliert, riskiert nicht nur Jojo-Effekte, sondern auch stärkere Magenprobleme. Der Körper braucht Zeit, sich an neue Essgewohnheiten zu gewöhnen. Deshalb gilt: Lieber langsam und nachhaltig als radikal und kurzlebig.

Ein realistisches Ziel sind 0,5 bis 1 Kilo Gewichtsverlust pro Woche. So bleibt die Muskelmasse erhalten, der Stoffwechsel stabil – und der Reflux kann sich unter besseren Bedingungen zurückbilden.

Unterstützung holen – du musst nicht allein kämpfen

Gerade bei Reflux kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu holen: Ernährungsberatung, Hausärztin, Gastroenterologe oder auch eine Selbsthilfegruppe können helfen, den individuellen Weg zu finden. Auch Apps oder Tagebücher zur Essens- und Symptomdokumentation sind hilfreich, um Zusammenhänge besser zu erkennen.

Manchmal hilft es auch, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen – zum Beispiel in Foren oder Gruppen, in denen man sich gegenseitig motiviert und neue Ideen bekommt.

Fazit: Reflux ist kein Hindernis – sondern ein Wegweiser

Auch wenn Reflux und Abnehmen auf den ersten Blick schwer vereinbar erscheinen – mit der richtigen Strategie kann genau dieser Weg zur Heilung werden. Wer versteht, wie der eigene Körper funktioniert, welche Lebensmittel guttun und welche man besser meidet, kann viel erreichen.

 

Es braucht keine radikalen Diäten, keine strikten Verbote und schon gar keine Selbstverurteilung. Entscheidend ist, liebevoll mit sich umzugehen, konsequent zu sein – und sich nicht entmutigen zu lassen. Jeder kleine Schritt zählt. Denn wer mit Reflux gesund abnimmt, tut nicht nur seinem Magen etwas Gutes – sondern seinem ganzen Körper.

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